Veranstaltungen und Aktionen rund um den Internationalen Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen am 21. Juli 2020

Seit mehr als 20 Jahren wird am 21. Juli der Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen als internationaler Gedenk-, Aktions- und Protesttag begangen. Im Vordergrund steht neben dem individuellen Gedenken an verstorbene Freund*innen, Partner*innen, Verwandte, Kolleg*innen und Verbündete der Protest gegen eine repressive Drogenpolitik, die in diesen Jahren viele vermeidbare Todesfälle mitverantwortet hat.

Corona wird auch auf dieses Thema erheblichen Einfluss haben, hat die Pandemie doch umso stärker die Unverzichtbarkeit des Hilfesystems, aber auch seine Verletzbarkeit und bestehende Versorgungslücken aufgezeigt. Das Bündnis von akzept, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Eltern und Angehörigen für akzeptierende Drogenarbeit, der Deutschen Aidshilfe, der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin und des JES-Bundesverbands stellt dieses Jahr im bundesweiten Motto deshalb auch das Thema Versorgungssicherheit nach vorne und fordert: Wohnraum, soziale und medizinische Hilfen – ob mit oder ohne Corona! Hier finden Sie den Flyer sowie das Begleitschreiben der Verbände.

Die nach wie vor bestehenden Einschränkungen und Auswirkungen der Coronakrise werden auch ihren Einfluss auf die diesjährlichen Veranstaltungs- und Aktionsformate haben. Wir möchten Sie an dieser Stelle auf einige der landesweiten Aktivitäten unter den neuen Rahmenbedingungen in diesem Jahr hinweisen:

Termin: 21. Juli 2020

Ort: Troddwar (Kontaktcafé) | Kaiserplatz 15 - 18 | 52062 Aachen

Info: In diesem Jahr wird wieder eine Art Gedenkcafé veranstaltet, d.h. das Café wird mit Blumensträußen dekoriert, an die dann kleine Täfelchen mit den Vornamen der im letzten Jahr verstorbenen Besucher*innen gehängt werden. Weiter werden die Besucher*innen die Möglichkeit haben, kostenlos ein Stück Kuchen oder einen Nachtisch zu bekommen und mit den Kolleg*innen aus Kontaktcafé und medizinischer Ambulanz ins Gespräch zu kommen.

Veranstalter: Suchthilfe Aachen

Ein Bild der Gedenkaktion im Café finden Sie hier.

Termin: 21. Juli 2020, 10.00 – 15.00 Uhr

Ort: Königstr. 9 | 59227 Ahlen  

Art der Veranstaltung: Gedenkweg zwischen den Beratungsstellen und dem Bahnhof in Ahlen

An 10 Stellen werden am Wegesrand Informationsblätter mit Gedenklicht und Gedenksteinen mit den Namen der verstorbenen Personen zu finden sein. Die interessierte Bevölkerung ist herzlich eingeladen, sich diese kleinen Installationen näher anzuschauen.
Alle, die einen Menschen im Zusammenhang mit dessen Drogenkonsum verloren haben oder die ihre Solidarität ausdrücken möchten, können sehr gerne selbst gestaltete Steine hinzufügen!
So soll in Zeiten des körperlichen Abstandes ein gemeinsames Gedenken ermöglicht werden.

Veranstalter: Aidshilfe Ahlen e.V. und Arbeitskreis Jugend- und Drogenberatung im Kreis Warendorf e.V.

Kontakt: Sandra Könning | Fon: 02382 3193 | Mail: info@aidshilfe-ahlen.de

Website: aidshilfe-ahlen.de

Termin: 21. Juli 2020, 10.00 Uhr bzw. 12.00 – 21.00 Uhr

Ort: Altes Rathaus, Bonn

Info: JES Bonn und die AIDS-Initiative Bonn veranstalten am 21.7.2020, dem Internationalen Gedenktag für verstobene Drogengebraucher*innen, einen Fototermin vor dem alten Rathaus in Bonn um 10 Uhr. Hierzu sind Pressevertreter*innen und die Bewerber*innen für die Oberbürgermeisterwahl im September eingeladen. Hiermit soll ein Zeichen der Solidarität und des Andenken an die verstorbenen Drogengebrauchenden und ihre Angehörigen gesetzt werden.

Im Anschluss an den Fototermin besuchen di Mitarbeitenden und Engagierten von AIDS-Initiative und JES die Menschen der offenen Drogenszene und Sexarbeitende, die sich in besonders schwierigen Lebenssituationen befinden, um ihnen unsere Anteilnahme an ihren verstorbenen Freunden und Angehörigen zum Ausdruck zu bringen.

Eine Gedenkinstallation, die der Community die Möglichkeit zum Gedenken gibt, kann in diesem Jahr aufgrund der Beschränkungen nicht aufgebaut werden.

Unter den bekannten Hygienebedingungen werden Safer-Use- und andere Materialien, die in Zeiten der Covid-19-Pandemie vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW zur Verfügung gestellt wurden, verteilt.

Die Treffen mit der Community finden in der Zeit von 12.00 – 21.00 Uhr statt.

Veranstalter: JES Bonn, AIDS-Initiative Bonn

Die Deutsche Aidshilfe hat eine Webseite für persönliche Erinnerungen erstellt, auf der man verstorbener Drogengebraucher*innen gedenken und virtuell eine Kerze entzünden kann. Dieses Angebot kann sowohl von Mitarbeitenden als auch und Nutzer_innen der Aids- und Drogenhilfe-Einrichtungen genutzt werden.

Eine neue Webseite des JES Bundesverbands bietet die Möglichkeit Veranstaltungen anzukündigen. Erstmals wird es eine Social-Media-Aktion geben. JES dazu auf, das bundesweite Symbol #DuFehlst als Titel und/oder Profilbild bei Facebook oder Instagram zu nutzen bzw. am 21. Juli dieses Symbol in die Webseiten einzufügen. Auf der Webseite finden sich hierfür alle Formate.

Termin: 20. bis 24. Juli 2020

Info: Der Arzt Mobil Gelsenkirchen e.V. plant in der 30. Kalenderwoche (20.-24.07.) auf der üblichen Streetworker-Tour (es werden insgesamt sieben verschiedene Stadtteile angefahren und dort die Drogenszene aufgesucht) mit den Klient*innen „Steine der Erinnerung“ gestaltet und eine gemeinsame Schweigeminute in Gedenken an die verstorbenen Personen durchgeführt. Die Steine der Erinnerung können dann von den Klient*innen entweder mit nach Hause genommen werden oder finden in einem der Verwurzelt-Beete einen Platz des Gedenkens.

In Kooperation mit dem Künstler Norbert Labatzki und dem katholischen Pfarrer Ingo Mattauch soll ein kleiner Film gedreht werden, der dann über Facebook, Instagram, die Presse und über einen Mailverteiler veröffentlicht wird. Dieser Film soll das Gedenken an die seit dem letzten Drogentotengedenktag verstorbenen Menschen darstellen, so wie es in den letzten Jahren stattgefunden hat. Dafür wurde ein "Baum des Gedenkens" installiert, an dem Schilder mit Namen der Verstorbenen befestigt werden. Außerdem werden die Vornamen vorgelesen und für jeden eine Kerze angezündet und eine Blume abgelegt. Diese Gedenkaktion soll in der Michaelskapelle auf dem Friedhof am Stäfflingshof gedreht werden, wo der "Baum" auch das gesamte Jahr über einen würdigen Platz gefunden hat.

Außerdem werden mit Unterstützung vom Verein Gelsenkirchen packt an! Warm durch die Nacht e.V. schwarze Schlüsselanhänger angefertigt, die an die Klient*innen und andere Interessierte verteilt werden.

Veranstalter: Arzt Mobil Gelsenkirchen

Kontakt: Jennifer Ruhnau | Fon: 0152 – 24132840 | Mail: ruhnau@arztmobil-gelsenkirchen.de

Termin: 21. Juli 2020

Info: In Gütersloh findet ein Trauerspaziergang statt, auf dem Naturgegenstände gesammelt werden, die mit den Verstorbenen in Verbindung gebracht werden. Hieraus wird auf dem Bordstein ein Naturmaterialien-Mandala erstellt.

Veranstalter: Caritasverband für den Kreis Gütersloh | Sucht- und Drogenhilfe

Kontakt: Nicola Bals | Fon: 05241 99407-0 | Mail: bals@caritas-guetersloh.de

Website: caritas-guetersloh.de

Ein Bild der Gedenkation findne Sie hier.

Termin: 21. Juli 2020, 10.00 – 14.00 Uhr

Ort: Friedrich Ebert Platz | 58095 Hagen (vor der Volme Galerie Hagen)

Info: Ausstellung handwerklich bearbeiteter Holzstehlen  zur Erinnerung an verstorbener Drogengebrauche*innen und Information.

Veranstalter: Kommunale Drogenhilfe Hagen   

Kontakt: Bernd Titze | Fon: 02331 207 5660 | Mail: bernhard.titze@stadt-hagen.de

Termin: 21. Juli 2020, 11.00 Uhr bis ca. 15.00 Uhr. Die Presse sowie die Stadt Herne sind für 13 Uhr geladen.

Ort: Herne Wanne – Am Buschmannshof   

Info: Gedenken, Dasein, Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit, Safer-Use (siehe Flyer).

Veranstalter: Aids-Hilfe Herne e.V. in Kooperation mit der Jugend-, Konflikt- und Drogenberatung e.V. sowie der Kadesch gGmbH Herne

Kontakt: Kristin Pfotenhauer und Kristin Dürre | Fon: 02325 - 60990 | Mail: info@aidshilfe-herne.de

Website/weiterführende Infos: kadesch.de/aids-hilfe/ | Instagram: aids.hilfe.herne

Termin: 21. Juli 2020, ganztägig

Ort: Paderborn Innenstadtring, Fußgängerwege

Info: Da dieses Jahr wegen Corona kein Infostand in der Innenstadt gemacht wird, wird der ganze Paderborner Innenstadtring ein Ort des Gedenkens in Erinnerung an die Menschen, die Teil der Stadt waren und die das Stadtbild mit geprägt haben.

Wer ab dem 21.Juli mit offenen Augen um den Paderborner Innenstadtring geht, findet am Rand des Fußgängerweges weiß bemalte Steine, auf die in schwarz die Namen geschrieben sind. Über 100 Namen sind auf den Steinen zu lesen, die neben den Fußwegen liegen und mit dem Hashtag #drogentotengedenktag versehen sind.

Wer Fotos der Steine in den sozialen Medien teilt, teile sie bitte ohne weiteren Text mit den Hashtags #drogentotengedenktag #paderborn #paderstones #aidshilfepb

Veranstalter: Die Basisgruppe Drogen hat diese Aktion initiiert – Mitarbeitende aus Einrichtungen der Drogenhilfe: Drogenberatungsstelle und Lobby der Caritas, KIM Regenbogen und B2, Entgiftungsstation Nadelöhr und der Aidshilfe Paderborn.

Kontakt: Bianca Schröder | Fon: 05251 – 280298 | Mail: bianca.schroeder@paderborn.aidshilfe.de

Website/weiterführende Infos: paderborn.aidshilfe.de.

Termin: 21. Juli 2020, 11.00 Uhr

Ort: Platte am Busbahnhof Recklinghausen

Info: Die Drogenhilfe Recklinghausen & Ostvest e.V. plant aufgrund der aktuellen Situation einen Gottesdienst an der „Platte“ neben dem Bahnhof in Recklinghausen. Vorab werden Mundschutze an die Klient*innen und Teilnehmenden verteilt. Wegen der aktuellen Situation findet nicht wie gewohnt danach ein Zusammenkommen in der Gastkirche statt, sondern es wird danach eine Suppe, die von der Gastkirche gespendet wird, aus dem Bus heraus verteilt.
Geplant bzw. in Arbeit ist eine Gedenktafel aus Metall, auf der die Trauernden ihre Gedanken und die Namen der Verstorbenen schreiben können. Desinfektionsmittel wird zur Verfügung gestellt und die Stifte nach jedem Gebrauch desinfiziert.

Veranstalter: DROB Drogenhilfe Recklinghausen und Ostvest e.V. und Gastkirche

Kontakt: Carina Joseph und Alfons Czech | Fon: 0157 - 56959127 oder 02361 – 36022 | Mail: joseph@drob-re.de oder empfang@drob-re.de

Termin: 21.Juli 2020, 13.00 bis 16.00 Uhr

Ort: Fußgängerzone Rheine (Emsbrücke)

Info: Die Emsbrücke (Teil der Fußgängerzone) wird schwarz geschmückt und mit Gedenkballons und Bannern versehen. Dazu verteilen die Mitarbeitenden Armbänder (zur Erinnerung an die Drogentoten) sowie Infomaterial.

Veranstalter: Mitarbeitende der Jugend- und Drogenberatung Rheine

Kontakt: Bernard Garling | Fon: 05971 - 160280

Website/weiterführende Infos: drogenberatung-rheine.de

Die Drogenberatung Wesel gedenkt  anlässlich des Drogentotengedenktags der verstorbenen Drogengebraucher*innen. Am 21.07.2019 findet der internationale Gedenktag zum 22. Mal statt. Ins Leben gerufen wurde der Gedenktag, nachdem der junge Drogengebraucher Ingo Marten aus Gladbeck am 21.04.1994 gestorben ist. Seiner Mutter gelang es damals unter Mithilfe der Stadt, eine Gedenkstätte für Ingo und andere verstorbene Drogengebraucher*innen zu installieren. Dieser Gedenkstätte folgten in vielen anderen Städten öffentliche Orte der Mahnung und Erinnerung.  Der erste Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen wurde 1998 begangen.

Die Mitarbeitenden der Drogenberatung Wesel haben rückblickend 49 Personen gezählt, die dort in Betreuung waren und die an den direkten und indirekten Folgen des Drogengebrauchs in den letzten 22 Jahren gestorben sind. Im Flur der Drogenberatungsstelle wurden Plakate mit den Personen aufgehängt, die in den letzten 5 Jahren verstorben sind. Dabei stehen die Namen inklusive des Sterbejahres auf der Blüte einer roten Rose. Als Motto für diesen Gedenktag wurde ein Zitat von Henri Matisse (Französischer Maler) gewählt: „Es gibt Blumen für den, der sie sehen will!“.

Hier finden Sie ein Foto der Aktion.

Über die Aktivitäten in Wesel berichtete am 21. Juli u.a. die Rheinische Post.