Das Landeskriminalamt NRW macht bekannt, dass im Jahr 2022 erstmals über 700 Menschen im Kontext von Drogengebrauch in NRW verstarben. Das ist, wie wir bereits aus den bundesweiten Zahlen wissen, ein alarmierender Rekord.
Die Daten werden bundeseinheitlich erfasst und beziehen Todesfälle mit ein, die durch Überdosierung, Langzeitgebrauch und Suizid aufgrund der Lebensumstände oder Entzugssymptomatik entstehen, außerdem Unfälle, die durch unter Drogeneinfluss stehende Menschen verursacht werden.
Es konnten erneut starke Anstiege bei den unterschiedlichen Todesursachen verzeichnet werden. Verstärkt im Bereich der vielfältigen Vergiftungen durch Opioide/Opiate, dort waren es 22 Fälle mehr, sowie bei den Vergiftungen durch andere Substanzen, wo ein Anstieg von 17 Fällen zu vermerken war. Auch die Anzahl der rauschgiftindizierten Suizide ist um 13 Fälle auf 55 gestiegen. In 21 Fällen handelte es sich um Suizide durch Intoxikation. Bei 34 Menschen war das Motiv die eigene Suchtproblematik und Verzweiflung über die entsprechenden Lebensumstände.
Ein deutlicher Rückgang um 80 % ist bei den unfallbedingten Todesfällen auf vier feststellbar.
Die Todesfälle von Langzeitkonsument*innen machten 69,4 % der Erhebung von 2022 aus. Der Anteil von Akutintoxikationen stieg um 14,7 % auf 211.
Der Anteil weiblicher Verstorbener (16,4 %) und der Anteil nichtdeutscher Verstobener (12,7 %) blieben ungefähr gleich. Das Durchschnittsalter ist auf 43,8 Jahre leicht gesunken. Die gesamte Statistik des Landeskriminalamtes finden Sie hier (PDF-Datei).