11. Juni 2021 - Der neue Bericht zu den Drogenkonsumräumen in NRW für das Jahr 2020 ist erschienen. Die Geschäftsstelle der Suchtkooperation NRW (ehemals Landesstelle Sucht NRW) wertet die Aktivitäten der aktuell elf Drogenkonsumräume regelmäßig aus und veröffentlicht die Daten jährlich im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die Corona-Pandemie hat die Arbeit in den Drogenkonsumräumen sowie die Nutzung erheblich beeinflusst. Zusätzlich zur quantitativen Auswertung kommen in diesem Jahr drei Einrichtungen (INDRO aus Münster, die Krisenhilfe Bochum sowie das cafe kick in Trägerschaft der aidshilfe dortmund) zu Wort, die den Einfluss der Pandemie und beispielsweise die Zusammenarbeit mit örtlichen Behörden aus ihrer Perspektive schildern.
Dieser Einfluss spiegelt sich auch deutlich in den Zahlen wieder. Kontaktbeschränkungen, Sicherheits- und Hygienemaßnahmen sowie Quarantäne-Fälle hatten eine erhebliche Reduktion der verfügbaren Plätze und mindestens zeitweise eingeschränkte Öffnungszeiten zur Folge. Teilweise wirkten sich auch Kontaktvermeidung und Zurückhaltung seitens der Nutzer*inne auf die Nachfrage aus. Folgende Daten zu den Konsumvorgängen wurden erfasst:
Neben dem Konsum in einem geschützten Umfeld und mit sterilen Utensilien erfüllen die Drogenkonsumräume viele weitere zentrale Aufgaben. Auch bei diesen sind die Auswirkungen der Pandemie sichtbar:
Im Blick zu behalten gilt es, ob aufgrund der eingeschränkten Angebote vermehrt Konsum unter unsterilen Bedingungen stattgefunden hat und benötigte medizinische Hilfen nicht in Anspruch genommen wurden. Deutlich wird jedenfalls, wie unerlässlich auch in Zukunft die Arbeit der Drogenkonsumräume sein wird.
Den gesamten Bericht als PDF finden Sie hier. Gedruckte Exemplare können unter kontakt@landesstellesucht-nrw.de bestellt werden.