Alternativer Drogen- und Suchtbericht fordert neue Drogenpolitik

Bild: 7. Alternativer Drogen- und Suchtbericht | Ausschnitt Titelbild, alternative-drogenbericht.de8. Oktober 2020 - Die siebte Ausgabe des Alternativen Drogen- und Suchtberichts ist erschienen und am 6. Oktober auf einer Pressekonferenz von den herausgebenden Verbänden akzept und Deutsche Aidshilfe vorgestellt worden. Der Bericht versteht sich als konstruktiv-kritische Ergänzung zum Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung und untersucht zentrale drogenpolitische Herausforderungen aus der Perspektive der Praxis, der Selbsthilfe und der Forschung.

Zentrale Forderungen in diesem Jahr sind die Ausweitung von Harm-Reduction-Angeboten, die staatlich regulierte Abgabe von bislang illegalen Substanzen und die Einberufung einer unabhängigen, drogenpolitischen Fachkommission, die die deutsche Drogenpolitik insgesamt auf den Prüfstand stellt. Das Scheitern der Repression, also der strafrechtlichen Verfolgung drogengebrauchender Menschen, hatte zuletzt die Deutsche Aidshilfe angesichts steigender Drogentodeszahlen und der Zunahme sogenannter Rauschgiftdelikte konstatiert. Die Bundesdrogenbeauftragte lehnt die Einrichtung einer solchen Fachkommission, wie sie beispielsweise in Frankreich oder der Schweiz bereits aktiv ist, jedoch bislang ab.

Darüber hinaus deckt der Bericht ein breites Spektrum aktueller drogenpolitischer Diskussionen ab, etwa zur Stellung der Drogenhilfe in Zeiten von Corona, zur Diamorphin-Substitution, zu Substanzkonsum und Sexarbeit oder zur Beteiligung drogengebrauchender Menschen an der Stadtplanung. Weitere Informationen sowie den vollständigen Bericht finden Sie unter aidshilfe.de und unter alternativer-drogenbericht.de.