Online-Seminar HIV & HCV für Suchtmediziner*innen am 27. Juni 2020

Webinar HIV & HCV12. Juni 2020 - Spätestens seit Veröffentlichung der DRUCK-Studie des Robert Koch-Instituts im Jahr 2016 wissen wir, wie stark drogengebrauchende Menschen von Infektionskrankheiten betroffen sind. Die HIV-Prävalenz betrug knapp fünf Prozent, 44 Prozent waren von einer aktiven, behandlungsbedürftigen Hepatitis-C-Infektion betroffen. Nicht weniger ernüchternd sind die Behandlungszahlen – so waren nur 55 Prozent der HIV-positiven Drogengebrauchenden aktuell in Behandlung und knapp 20 Prozent der HCV-Infizierten jemals erfolgreich behandelt worden. Auch das Wissen der Drogengebrauchenden über primär- und sekundärpräventive Maßnahmen stellte sich als ausbaufähig heraus.

Neben dieser Bestandsaufnahme enthält die DRUCK-Studie eine Reihe von Handlungsempfehlungen, die sich an die verschiedenen Akteure richten. Als mit Abstand wichtigste Informationsquelle zu HIV und Hepatitiden nannten die Studienteilnehmenden ihren Arzt bzw. ihre Ärztin. Weiterhin war für die Mehrheit die zuletzt besuchte medizinische Einrichtung im vergangenen Jahr die Substitutionspraxis oder –ambulanz. Suchtmediziner*innen stellen sich somit als überaus wichtige Anlaufstelle für Drogengebrauchende heraus und können aktiv daran mitwirken, das Wissen um Infektionskrankheiten und Angebote der Prävention, Beratung und Testung und Behandlung an ihre Patient*innen weiterzugeben.

An dieser Schnittstelle knüpft das Online-Seminar „HIV und HCV – von der Diagnostik bis zur Behandlung“ für Suchtmediziner*innen und interessierte Fachkolleg*innen an, das die Aidshilfe NRW gemeinsam mit Dr. Katja Römer, Infektiologin in der Gemeinschaftspraxis am Gotenring in Köln, ausrichtet. Das Seminar findet am Samstag, den 27. Juni 2020, von 10.00 bis 15.00 Uhr statt, Fortbildungspunkte durch die Ärztekammer Nordrhein sind beantragt. Interessierte können sich per Mail bei domenico.fiorenza@nrw.aidshilfe.de anmelden.