Corona-Maßnahmen der Aidshilfe NRW für drogengebrauchende Menschen

Drogenkonsumraum im cafe kick19. Mai 2020 - Mehr als zwei Monate sind nun vergangen, seitdem die WHO die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zur weltweiten Pandemie erklärt hat und landes- sowie bundesweit von den Regierungen und Behörden weitreichende Maßnahmen zur Eindämmung des Virus beschlossen wurden. Drogengebrauchende Menschen, viele von ihnen vorerkrankt oder wohnungslos, wurden von Beginn an als besonders vulnerable und schützenswerte Gruppe identifiziert. Die Sucht- und Aidshilfe hat darauf reagiert und im Rahmen der Möglichkeiten und notwendigen Schutzmaßnahmen Angebote aufrechterhalten, umgestrickt oder zum Teil sogar ausgebaut, um weiterhin für die Besucher*innen, Klient*innen und Nutzer*innen der Angebote da zu sein.

Die Aidshilfe NRW hat die Einrichtungen vor Ort durch verschiedene Maßnahmen in ihren Bemühungen unterstützt, zum einen durch die Aufbereitung und Bündelung von Informationen für die Bereiche Drogen und Strafvollzug, zum anderen durch konkrete Corona-bedingte Sofortmaßnahmen in der Vor-Ort-Arbeit, die durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) des Landes NRW gefördert wurden. So wurden in einem ersten Schritt die Spritzenpacks in den Spritzenautomaten doppelt befüllt, um eine längerfristige Versorgung der drogengebrauchenden Menschen zu erleichtern, Kontakte und Wege zu reduzieren. Darüber hinaus wurden knapp 80 Einrichtungen, darunter Aidshilfen und Drogenberatungsstellen, die über das Spritzenautomatenprojekt oder über andere Formen der Zusammenarbeit an die Aidshilfe NRW angebunden sind, mit Pauschalen für die Zusammenstellung von Care- und Lunch-Paketen für die aufsuchende Arbeit, Schutzausrüstung (Hygienemasken und Desinfektionsmittel) sowie Konsumutensilien ausgestattet oder aktuell noch beliefert.

Hiermit möchten wir auch die Kolleg*innen würdigen, die letztlich in den Einrichtungen die Sofortmaßnahmen umsetzen, die vor Ort die Stellung halten und die kreative Lösungen gefunden haben, um ihre Arbeit aufrechtzuerhalten und auch gesteigerten Bedarfen in dieser schwierigen Zeit gerecht zu werden. Ein herzliches Dankeschön!