Drogenkonsumraum-Statistik NRW 2017

Drogenkonsumraum7. August 2018 - In Nordrhein-Westfalen gibt es derzeit zehn Drogenkonsumräume (in Köln, Troisdorf, Münster, Bonn, Bochum, Wuppertal, Düsseldorf, Essen, Bielefeld und Dortmund). Die Inanspruchnahme und Nutzung der Konsumräume wird entsprechend der gültigen Rechtsverordnung dokumentiert und evaluiert. Die Landesstelle Sucht NRW unterstützt im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW die Drogenkonsumraum-Betreiber*innen bei der Erhebung und Auswertung der Daten. Aktuell erschienen ist die Statistik für das Jahr 2017.

In 2017 stellen die Standorte in Nordrhein-Westfalen insgesamt 96 Plätze für den Konsum von illegalen Substanzen wie Heroin, Kokain, Amphetaminen oder Benzodiazepinen zur Verfügung. Davon sind 39 Plätze speziell  für  die Inhalation von illegalen Drogen vorgesehen  und sechs Plätze variabel (intravenös  oder inhalativ) zu nutzen. In 2017 gab es insgesamt 248.208 Konsumvorgänge, dies entspricht einem Anstieg von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mögliche Gründe für diesen Anstieg, der auch bereits von 2015 zu

2016 zu beobachten war (plus 14 Prozent), sind die Öffnung des Angebots für Substituierte seit 2015, zunehmende migrationsspezifische Ansätze, bauliche Maßnahmen oder eine Ausweitung der Öffnungszeiten.
Mit 126.567 Konsumvorgängen (51 Prozent) ist der inhalative Konsum die am häufigsten genutzte Konsumart, gefolgt vom intravenösen Konsum (112.292 Konsumvorgänge bzw. 45 Prozent). Die am häufigsten konsumierte Substanz sind Opiate (78 Prozent der Männer und 66 Prozent der Frauen) und danach Kokain (16 Prozent bei den Männern und 22 Prozent bei den Frauen).

Die Inanspruchnahme von weiteren Leistungen sowie die Vermittlungen ins Hilfesystem zeugen von der Bedeutsamkeit der Drogenkonsumräume über die reine Funktion als Gesundheits- und Überlebenshilfe hinaus. So wurden zahlreiche Safer-Use-Beratungen und auch psychosoziale Interventionen sowie Vermittlungen in weiterführende Hilfeangebote des Drogenhilfesystems durchgeführt. „Drogenkonsumräume haben sich als niedrigschwellige, in das Suchthilfesystem integrierte Angebote zur Gesundheits- und Überlebenshilfe bewährt. Die Angebote und Leistungen sind anerkannt und werden von den Konsumentinnen und Konsumenten beständig genutzt“, zu diesem Fazit kommt der Bericht.

Unter landesstellesucht-nrw.de können Sie die vollständige Konsumraum-Statistik als PDF-Datei einsehen, weiterführende Informationen finden Sie auf der Website der Landesstelle Sucht NRW landesstellesucht-nrw.de.